Im Mittelpunkt dieses Buches steht ein kleiner Ton, der in der zweiten Zeile eines Klavierstücks wohnt. Die Noten dieses Klavierstücks stehen auf einem Klavier, auf dem das Mädchen Antonia eigentlich üben sollte. Doch sie spielt immer nur die erste Zeile, sodass der kleine Ton gar nicht erklingen kann. Irgendwann reicht es dem kleinen Ton, und er schwingt sich von seiner Notenlinie hinein in die Stadt und in die Welt der Musik und der Geräusche. Er und seine Freundin Penny Pause, die er unterwegs kennenlernt, treffen auf einen Presslufthammer, einen plätschernden Brunnen, vor dem ein Mädchen auf einer Gitarre spielt, in der U-Bahn hören sie Rapper, und später kommen sie bei einem Popkonzert und einer Jazzband vorbei. Am Ende bekommt der kleine Ton noch einen ganz großen Auftritt – aber mehr will ich nicht verraten.

Ich finde das Buch sehr gut und sehr witzig geschrieben. Die Idee mit dem kleinen Ton, der klingen möchte, ist sehr originell. Wenn man einmal mit dem Lesen anfängt, möchte man gar nicht mehr aufhören, weil immer wieder neue Musikarten hinzukommen. Es ist ein gutes Buch für Kinder, die Noten lesen können und auch ein Instrument spielen.

Ich finde allerdings, dass die Illustration etwas zu wünschen übriglässt. Im Text ist vieles sehr bunt und farbenfroh beschrieben, die Abbildungen sind aber nur in den Farben Rot, Weiß, Schwarz und Grau gehalten. Das passt nicht zusammen und ist ein bisschen eintönig. Ich finde auch die Altersempfehlung mit vier Jahren etwas zu früh. Es werden oft schwierige englische Wörter verwendet, die die meisten Kinder mit vier Jahren nicht verstehen.

Insgesamt ist es aber ein sehr interessantes und spannendes Buch für musikbegeisterte Kinder, das ich sehr empfehlen kann.

Carla Bastuck, 11 Jahre

INFOS ZUM BUCH

Loretta Stern und Bela Brauckmann (Autoren), Ulf Keyenburg (Illustrator): „Der kleine Ton“
72 Seiten, Migo Verlag
auch als ungekürzte inszenierte Lesung und Lieder-CD erhältlich