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Sommergespräche

Kurz vor den Ferien und zum Ende der Spielzeit beobachtet man auch in ­diesem Jahr ein großes Stühlerücken der Theaterleitungen von Nord bis Süd. Wir stellen Ihnen in dieser Ausgabe zwei „Neue“ vor, die uns besonders aufgefallen sind: Tobias Kratzer an der Staatsoper Hamburg und – zufälligerweise ebenfalls im Norden Deutschlands – Bodo Busse in Hannover. Was Sie lesen werden, sind zwei Gespräche über ganz unterschiedliche Ansätze, sich der Arbeit eines Opern-Intendanten zu stellen. Mit mindestens einer großen gemeinsamen Erkenntnis: Die Akzeptanz und der Erfolg eines Hauses steht und fällt mit der klugen Einbindung in ihren regionalen (historischen) Kontext.

Womit wir schon beim nächsten Thema wären. Dass Chemnitz in diesem Jahr Europäische Kulturhauptstadt ist, war Anlass auch für ein regionales Opernprojekt. Ludger Vollmer vertonte ein Stück DDR-Zeitgeschichte, den großen, erst 2007 posthum veröffentlichten DDR-Roman „Rummelplatz“ von Werner Bräunig. Das Libretto stammt von der international hoch dotierten Berliner Schriftstellerin und Theaterregisseurin Jenny Erpenbeck, die einige Wochen vor der Premiere am 20. September mit unserer Autorin Antje Rößler u.a. über die Mammutaufgabe sprach, aus einem 800-Seiten-Roman ein Libretto zu ­machen. Und der „Osten“ lässt uns thematisch noch nicht los: 2025 jährt sich Dmitri Schostakowitschs Todestag zum 50. Mal. Die polnische Musikwissenschaftlerin Danuta Gwizdalanka skizziert sein Schaffen unter dem Gesichtspunkt des Missbrauchs durch die politische Propaganda des Sowjetregimes.

Das Titelinterview gehört diesmal Benjamin Bernheim, der – Zitat – „schönsten Tenorstimme seit Pavarotti“ und spätestens seit den Olympischen Spielen in Paris 2024 auch einem breiten Publikum ein Begriff. Christine Dobretsberger traf den smarten Franzosen, der vor wenigen Wochen seinen 40. Geburtstag feierte, in Wien zu einem launigen Gespräch: „I just walked by“.

Haben Sie einen schönen, erholsamen Sommer!


Ihre

Iris Steiner
Chefredakteurin

50 Jahre Leidenschaft …

Der „orpheus“ versteht sich als „Stimme“ der Musiktheaterwelt – als Medium für Opern-, Operetten- und Musicalfans und nicht zuletzt als hochwertiges Magazin mit einer eigenen Meinung, das mit spannenden und gut lesbaren Inhalten unterhält und informiert.

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