Seit über 100 Jahren rühmt sich das „­Große Theater Stanisław Moniuszko“ in Posen, eine führende Opernbühne in Europa zu sein – mit dem Anspruch, zeitgenössischen Theater-­Trends zu folgen und die künstlerischen Bedürfnisse des Publikums bewusst zu gestalten. Kürzlich erfuhr das Innere des historischen Gebäudes eine umfassende Renovierung der Bühnenmechanik, Beleuchtung, Elektroakustik und Sicherheit: enorme Veränderungen im Rahmen einer zweijährigen Modernisierung. Das Posener Theater ist stolz darauf, weltweit die erste Oper zu sein, die sich mit einem immersiven L’Acoustic ­L-Isa 360 Hyperreal-Soundsystem schmücken kann, das durch ein akustisches Ambiance-System unterstützt wird.

Die Posener Oper setzt auf erstklassige, innovative Inszenierungen, was durch eine wachsende Sammlung an Auszeichnungen und Ehrungen bestätigt wird – darunter einer der wichtigsten Preise der Branche überhaupt: der International Opera Award (IOA), der zweimal in der Kategorie „Wiederentdecktes Werk“ verliehen wurde. Diesen „Opern-Oscar“ erhielt Posen für „Paria“ (2021) und „Jawnuta“ (2023). Und es ist sicher kein Zufall, dass beide Auszeichnungen Moniuszko-Werke würdigen. Sie bestätigen vielmehr den künstlerischen Weg, den Intendantin Renata Borowska-Juszczyńska konsequent verfolgt: die Förderung des Erbes von Stanisław ­Moniuszko und seines universellen Charakters.

Moniuszko im europäischen Trend

Die Förderung des Schaffens von Stanisław Moniuszko ist einer der Schwerpunkte der Posener Theaterarbeit. Moniuszko, der als einer der herausragendsten Vertreter der polnischen Oper gilt, schuf Werke, die mit moderner Ausdruckskraft überraschen. Sein Gesamtwerk – Sinfonik, Opern, Operetten und Lieder – begeistert als Kontrapunkt zur romantischen Vokalkammermusik von Schubert und Schumann das Publikum.

Moniuszko verstand es dazu perfekt, effektvollen Bezug auf polnische Folklore und Tradition zu nehmen. Nichtsdestotrotz lernte er während seines Studiums in Berlin damals vorherrschende, internationale Operntrends kennen, verbrachte drei Jahre an der Spree (1837-1840), entwickelte seine kompositorischen Fähigkeiten bei Carl Friedrich Rungenhagen, dem damaligen Direktor der Singakademie, und knüpfte Beziehungen zu ausländischen Künstlern. Er „spürte den Puls“ der Veränderungen in der musikalischen Welt Europas, die dann auch in seinen eigenen Werken ihren Niederschlag fanden.

Die Posener Oper hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Werk Moniuszkos im Ausland zu präsentierten, seine Einzigartigkeit zu zeigen und es im Bewusstsein des europäischen Werkkanons zu verankern. Ein wesentlicher Bestandteil der Moniuszko-Promotionsstrategie sind dabei Konzertaufführungen seiner Opern in der Berliner Philharmonie.

Posen in Berlin – Oper in der Philharmonie

Die Möglichkeit, diese Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen in Polen und dem Ausland durchzuführen, bietet eine inspirierende Konfrontation mit neuen Publikumsschichten, umfangreichen Erfahrungsaustausch und weitreichende Kontaktpflege der internationalen Musikgemeinschaft.

Im Jahr 2019 präsentierte die Posener Oper in der ­Berliner Philharmonie die polnische Nationaloper „­Halka“, ursprünglich gedacht als Auftakt einer jährlichen Reihe von Moniuszko-Opern in Berlin. Aufgrund der Pandemie kehrte das Theater allerdings erst 2023 in die Philharmonie zurück. Die erfolgreiche Konzertaufführung von „Paria“, Moniuszkos letzter und selten gespielter Oper, sorgte bei Kritik und Publikum für Begeisterung. „Im Bestreben, nicht nur seine Hits zu spielen, nahm sich das Opernhaus in Poznan ›Paria‹ vor – und entdeckte ein Meisterwerk, dessen Zeit endlich gekommen schien“ (Der Tagesspiegel). In diesem Jahr steht die Aufführung von „Das Gespensterschloss“ – einem ikonischen Werk der polnischen Oper – auf dem Programm, das durch seine Instrumentierung, sein lebhaftes Libretto und seine reichen Harmonien begeistert. In dieser neuen Berliner Konzertversion hören Sie Ruslana Koval (Hanna), Gosha Kowalinska (Jadwiga), Piotr ­Kalina (­Stefan), Stanislav Kuflyuk (Miecznik) u.a. Es singt und spielt der Chor und das Orchester des Theaters Posen unter der Leitung von Marco Guidarini.

Wie zuvor bereits „Halka“ und „Paria“ verspricht auch die Produktion von „Das Gespensterschloss“ ein außergewöhnliches Hörerlebnis, eine Hommage an die Schönheit von Musik und ein wichtiges Ereignis zur Förderung der polnischen Kultur im Europa des Jahres 2024.

Berliner Philharmonie
Montag, 22. April 2024, 19.00 Uhr
„Das Gespensterschloss“ – Stanisław Moniuszko

Konzertante Aufführung unter der Ehrenschirmherrschaft des Botschafters der Republik Polen in Berlin

Die Konzerte in der Berliner Philharmonie werden von der Posener Oper mit Unterstützung und in ­enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Nationales Erbe, dem Marschallamt der ­Woiwodschaft Großpolen, dem Adam-Mickiewicz-Institut, dem Polnischen Institut in Berlin, der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, der Konzertdirektion Prof. Victor Hohenfels, Orlen Deutschland, Von Zanthier & Dachowski realisiert.